Eltern werden –
wie ein Sprung ins kalte Wasser

Der positive Schwangerschaftstest löst oft auch Zweifel und Ängste aus.

Wenn Paare Eltern werden, wird Vieles anders. Doch nicht unbedingt schlechter, vielmehr wird das eigene Leben bereichert.

Die Emotionen fahren Achterbahn – was wird da auf uns zukommen?

Die beiden Striche auf dem länglichen Plastikstab sprechen eine deutliche Sprache: Wir werden Eltern! Die Freude ist riesig, der Glückstaumel gross – aber: Was wird da auf uns zukommen? Schlaflose Nächte, keine spontanen Kinoabende mehr, geschweige denn Wochenendtrips ins Ausland? Diese Ungewissheit beschäftigt die werdenden Mamis und Papis sehr, Unsicherheiten kommen hoch, Ängste machen sich breit. Es ist wichtig, diese Emotionen anzunehmen, sie nicht zu verdrängen. Und sich damit auseinandersetzen, was der positive Schwangerschaftstest mit dem eigenen Leben macht. Es gibt nie einen „richtigen Zeitpunkt“ für ein Kind, sagte mal eine Gynäkologin, irgendwie passt immer grad etwas nicht. Job nicht auf sicher, Wohnung zu klein, Beziehung noch nicht gefestigt.

 

Wie organisieren wir das „nachher“?

Diese Gedanken dürfen Platz haben, auch negative Gefühle schaden dem Kind im Bauch nicht. Im Gegenteil – so wird es auf das Leben „draussen“ vorbereitet. Oft kommen diese Themen in den Geburtsvorbereitungskursen nicht zur Sprache. Da geht es um die richtige Atemtechnik während den Wehen, das Wickeln, das Stillen. Niemand sagt einem, dass es okay ist, wenn eine schwangere Frau mal nicht den ganzen Tag mit einem Lächeln im Gesicht herumläuft.  Und dass man ab und zu auch ein paar Runden auf der Negativ-Spirale drehen darf. Vielmehr sollte man sich überlegen, wie man das „nachher“ angehen will: Was möchte ich als Frau? So schnell wie möglich zurück in den Job? Oder lieber die ersten Jahre zuhause bleiben und mich der Kinderbetreuung widmen? Oder möchten wir den Rollentausch wagen? Was ist möglich? Was ist für uns passend? Für den Haushalt tut man sich in der ersten Zeit gut daran, Hilfskräfte aufzubieten. Jemand, der einmal pro Woche zwei Stunden die Wohnung auf Vordermann bringt. Ein paar gute Freunde, die in den ersten Lebenswochen des Säuglings mit einer warmen Mahlzeit vorbeikommen und auch gleich den Hund Gassi führen. Oder eine Doula, die dem Mami (und ihrem Partner) ein offenes Ohr bietet und auch mal zum Baby schaut, während sie unter die Dusche springt.

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Sich als Paar nicht aus den Augen verlieren

Als Paar sollte man sich möglichst nicht aus den Augen verlieren. Um den Kontakt aufrecht zu erhalten, braucht es so wenig: Ein liebevoller Blick, eine herzliche Umarmung, eine nette Nachricht, eine kleine Aufmerksamkeit. Romantische Abendessen im Restaurant können warten, Kurztrips auch. Die Schwangerschaft betrifft beide, auch der Partner kann sich „schwanger“ fühlen, sogar die „Nebenwirkungen“ am eigenen Körper spüren. Auch er braucht Verständnis, wenn er mal Zweifel hegt. Das Wichtigste ist, diesen Platz einzuräumen, den Gefühlen freien Lauf lassen, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und darüber zu sprechen. Damit beide mit der Gewissheit „es zu schaffen“, in die Zukunft blicken und den Sprung ins kalte Wasser wagen können. Um dann festzustellen, dass ein Kind das Leben ganz schön auf den Kopf stellt – doch ist ein Perspektivenwechsel nicht manchmal besser? Er lässt die Welt nämlich mit ganz anderen Augen sehen.  Und bereichert das eigene Leben ungemein.

 

Was seht Ihr anders an der Welt seid Ihr Kinder habt? Was hat Euer Leben bereichert?

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