Kita, Kindergarten & Schule:
unsere Tipps zum Start

Manchmal geht es plötzlich schneller als man denkt - nicht mehr lange, und die Schulferien sind vorbei. Die einen sind traurig wegen dem Ende der Ferien, andere freuen sich ihre Gspänli wiederzusehen, und wieder andere sind nervös. Vor allem, wenn es zum ersten Mal in die Kita, den Kindergarten oder die Schule geht.
Plötzlich ist das Baby kein Baby mehr, das Kind muss alleine in den Kindergarten oder sich im Schulalltag behaupten. Das ist auch für Eltern eine grosse Herausforderung. 

Wir haben am Felicitas Table gefragt, wie das bei ihren Kindern so war mit den Herausforderungen rund um den Kita-, Kindergarten- und Schulbeginn:

Die Angelones: Wenn es irgendwie geht, sucht euch eine Kita, die sich ganz viel Zeit nimmt für die Eingewöhnung. Die auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht, die Trauer des Kindes UND der Eltern nach der Trennung versteht und anerkennt. Rückblickend würde ich meine Jungs eher etwas später als früher in die Krippe geben und dafür mit dem Partner, mit den Grosseltern etc. schauen, ob es nicht auch andere Lösungen gibt. Gerne auch in Kombination mit der Krippe. Meine besuchten die Kita zwischen 2 und 3 Tagen die Woche und ich fand das genug so.

Miss Broccoli: Bei uns steht nach den Sommerferien der Kindergartenstart an. Mein Sohn spricht schon seit Monaten davon und er ist auch sehr bereit dafür – als September-Geborener ist er einer der Älteren. Die letzten Monate vor dem Kindergarteneintritt sind zäh. Es gab Tage, da klagte er, wie langweilig ihm sei. Wenn ich es nochmals anders machen könnte, dann hätte ich bereits im Herbst eine Art Hobby, Waldspielgruppe oder Tätigkeit zusätzlich zur Kita suchen sollen. Etwas, damit er gefordert wird. Dies war und bleibt bis jetzt die grösste Herausforderung.
Übrigens, Angst hat mein Sohn bisher nicht vor dem Kindergartenstart – jedoch setzt er sich damit auseinander und das ist ein wichtiger Tipp an alle anderen Eltern, die Kinder haben, die entweder in die Kita, den Kindergarten oder die Waldspielgruppe kommen: Mit den Kindern den Ort anschauen, es mit ihnen immer wieder besprechen, Situationen durchspielen und das Positive hervorheben nimmt viele Ängste.

mama rocks: Der Kitastart war bei beiden relativ unproblematisch. Wir hatten tolle Betreuungspersonen und die Eingewöhnung lief super. Unsere Tochter gehört mit Geburstag im September aber ebenfalls zu den Ältesten und ist definitiv nicht mehr im Kita-Alter. Sie freut sich wahnsinnig auf den Kindergarten. Doch nun, wo es konkret wird, kommen langsam aber auch die Ängste. Seit dem Schnuppertag ist unsere Tochter, die vorher so wahnsinnig mutig war und ganz alleine in den Kindergarten wollte doch etwas wehmütig und möchte «für immer» in der Kita bleiben. Und auch für uns ist es ein Abschied. Die Kleinkindzeit ist vorbei.

Die Angelones: Beim Kindergarten ist es in der Stadt Zürich so, dass man sich je nach Quartier früh darum kümmern muss, wo man sein Kind gerne einschulen würde und man sollte entsprechend ein Gesuch stellen. Unterlässt man das, wird das Kind einfach eingeteilt. Wir haben darauf geachtet, dass der Schulweg passt und dass er auch zu unserem Arbeitsverhalten passt - so, dass wir z.B. morgens alle in die gleiche Richtung und abends alle aus der gleichen Richtung hin und her gehen konnten. Mehr Einfluss nahmen wir nicht auf die Kindergartenwahl. Und ob Kindergartentäschli oder Rucksack - das ist im Nachhinein betrachtet alles Peanuts. Da wird aus unserer Sicht ein viel zu grosses Brimborium gemacht.

mama rocks: Wir haben auch ein Gesuch gestellt, und zum Glück dürfen alle Kinder aus der Wohnsiedlung in den gleichen Kindergarten. Das erleichtert auch uns als Eltern die Organisation extrem.

Brause: Als Eltern war die Terminplanung und der Schulweg das Anspruchsvollste. Gemeinsam mit der Tagesmutter wurde ein neuer Betreuungsplan erstellt und dieser hat sich seither immer mit den neuen Stundenplänen angepasst. Dank meiner Tagesmutter war die Herausforderung mit der Organisation Kinder und Beruf dann aber kleiner als gedacht.

Mama mal 3: Wir haben unsere Kinder nicht speziell auf den Schulbeginn vorbereitet. Das hat der Kindergarten bereits gut erledigt – mit Besuchstag in der Schule bei der Lehrerin, die sie nachher hatten oder auch mit dem Heranführen an „schulische“ Aufgaben wie Zuhören, ruhig sitzen bleiben, einfache Sachen erledigen wie Ausschneiden, Ausmalen o.ä. Wir sind den Schulweg zusammen gelaufen, haben das Material besorgt und haben unsere Kinder am ersten Tag wie vorgesehen mit in die Klasse begleitet.

Die Angelones: Übrigens sollte man auch bei der Primarschule ein Gesuch stellen, sonst wird man einfach eingeteilt. Ein gut sitzender, stützender und reflektierender Rucksack ist gold wert. Übrigens: Eigentlich braucht es kein Etui. Die Kinder haben ihre Material-Schachteln in der Schule. Und trotzdem kaufen alle noch Etuis für ihre Kinder...

 

Und vor was hattet ihr als Eltern eigentlich am meisten Angst?

Mama mal 3: Dass meine Kinder sich schwer tun mit der neuen Herausforderung, dem Lernen, dem sich konzentrieren müssen etc. Doch im Gegensatz zu meinen Befürchtungen, dass meine Kinder Mühe mit dem Wechsel haben könnten, ging es bei beiden recht flott. Sie haben sich prima in der Schule eingelebt, haben zuhause immer gleich begeistert die Hausaufgaben gemacht.

Brause: Vor dem langen Chindsgi- und Schulweg. Der soll mit diesen kurzen Beinen selbst gemeistert werden? Dies hat mich mehrere schlaflose Nächte gekostet. Doch nach kurzer Zeit haben beide den Weg alleine bewältigt und dies war kein Thema mehr.

Die Angelones: Bei all diesen Etappen haben sowohl Kinder als auch Eltern Angst vor dem noch Unbekannten. Je kleiner die Kinder sind, umso grösser ist auch die Trennungsangst auf beiden Seiten. Werden die Kinder grösser, ist die eigentliche Trennungsangst nicht mehr so gross, aber als Eltern verliert man natürlich immer mehr an Kontrolle. Mit wem sind sie zusammen? Was machen sie den ganzen Tag? Ziehen sie auch die Jacke/Kappe an in der Pause oder über den Mittag? Was essen sie? Auch hat man als Eltern Angst, dass die Kinder in der Schule nicht mitkommen oder gemobbt werden könnten. Eine ganz grosse Angst ist, dass auf dem Schulweg ein Unfall passiert. Gerade wenn sie auch mit Scooter oder Velo zur Schule fahren wollen.

mama rocks: Da unsere Tochter, wie gesagt zu den Ältesten gehört und für ihr Alter schon sehr weit ist, machen wir uns etwas Sorgen, dass sie unterfordert sein könnte.
Zudem leben wir mitten in der Stadt und unsere Kinder müssen über eine sechsspurige Strasse. Das macht mir, trotz Lichtsignalen, schon noch etwas Sorgen.
Und dann natürlich auch die Angst vor Mobbing. Wir hoffen, früh genug einschreiten zu können, sollte das tatsächlich mal ein Problem werden.

Die Angelones: Mich hat es am meisten überrascht, dass wir uns viel mehr mit allerlei grösseren und kleineren Konflikten innerhalb der Schülerschaft herumschlagen mussten... Immer gab es ein Kind, dem etwas nicht passte und zum Lehrer petzen ging, worauf sich dann die Eltern einschalteten und man Telefonanrufe erhielt, um alles tausend Mal bis ins Detail auszudiskutieren... Diese aktive Rolle der Eltern als Beschützer der Kinder kannte ich aus meiner Kindheit nicht....

 

Und zu guter Letzt: wie ist das eigentlich, wenn man plötzlich nur noch während den Schulferien Ferien machen kann? Gibt es einen ultimativen Tipp?

Miss Broccoli: Das wird eine grosse Herausforderung, denn ab diesem Sommer sind wir ja im Schulsystem und können nicht mehr einfach in die Ferien, wann wir wollen.

Die Angelones: Sorry, da gibt es leider keine Tipps. Kopf runter und durch. Wir haben das aber nie als schlimm empfunden. Wieso denn? Man kann auch während der Schulferien günstig an Orte reisen, die nicht übervoll sind. Ich finde, dass es nur ein Nadelöhr gibt - die 2 Zürcher Skiferienwochen. Da scheint die ganze Schweiz ausgebucht zu sein.

Mama mal 3: Wir vereisen meist direkt anfangs der Sommerferien, weil dann noch nicht alle Ferien haben…

mama rocks: In den Sommerferien ist hier in Zürich super entspannt. Und es hat auch viel weniger Leute in der Badi. Es gibt auch viele städtische Angebote für Kinder, aber wir haben schon auch Respekt vor der Ferienplanung. Gerade in den Sportferien.

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