Stadt oder Land? Haus oder Wohnung?
Wo wollen wir als Familie leben?

Ist das erste Kind unterwegs, überlegen sich viele Eltern, ob ihre aktuelle Lebens- und Wohnsituation den neuen Bedürfnissen entspricht. In welchem Umfeld sollen die Kinder aufwachsen? Wie kommen sie zur Schule, wo können sie mit ihren Freundinnen und Freunden spielen? Wie weit ist es zur Arbeit und welche Betreuungsmöglichkeiten gibt es? Familienfreundliches Wohnen und Leben hat viele Gesichter. Mindestens so viele wie es Familien gibt.

Ein paar Fakten und Zahlen

Gemäss der Studie Immo-Barometer 2015 sind sage und schreibe 97 Prozent der Familien in der Schweiz zufrieden mit ihrem Zuhause. 90 Prozent sind zufrieden mit der Kinderfreundlichkeit der Umgebung und 94 Prozent mit der Nähe zu Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten. Paare mit Kindern haben im Durchschnitt 31 m2 Wohnfläche pro Person zur Verfügung. Knapp die Hälfte von ihnen lebt in Wohnungen mit 5 oder mehr Zimmern und gut ein Drittel lebt in einer 4-Zimmer-Wohnung. Mehr als ein Drittel der Paare mit Kindern lebt in einem Einfamilienhaus. Die alte Regel, dass sobald die Kinder da sind, junge Erwachsene in die Agglomeration oder aufs Land ziehen, trifft in immer mehr Fällen nicht mehr zu: Immer mehr junge Schweizer mit Kindern wollen das Stadtleben nicht missen. In den grössten Städten steigt der Anteil der Familien.

 

Eine Stichprobe am Felicitas-Table

Wir wollten die Probe aufs Exempel machen und haben unsere Felicitas-Table BloggerInnen gefragt:

Was war euch wichtig bei der Wahl des Wohnortes? Lieber in der Stadt oder auf dem Land wohnen?

Miss Broccoli: Selber bin ich in der Stadt geboren und mit sieben Jahren in die Agglomeration gezogen. Noch heute bin ich hin und her gerissen: ich liebe die Stadt, habe später sogar drei Jahre mittendrin gewohnt. Aber jetzt mit Kindern liebe ich das Grüne und das Land im Kanton Aargau. Wir wollten auf jeden Fall genug Platz haben. Da wir auch von zu Hause aus arbeiten, musste ein Büro vorhanden sein. Ausserdem wollten wir an einem ruhigen Ort wohnen, abseits einer grossen Strasse, mit der Möglichkeit, schnell in die Natur gehen zu können..

Mama mal 3: Für uns war von Anfang an klar: Wir bleiben auf dem Land, wo wir beide in eigenen Häusern aufgewachsen sind. Da mein Mann im Kanton St. Gallen in der Haustechnik arbeitet, wollten wir uns den Traum vom eigenen Haus mit viel Platz und Garten erfüllen. Für die Lage war uns wichtig, dass es nicht direkt an der Hauptstrasse und dennoch zentral ist – mit Kindergarten und Schule in der Nähe.

mama rocks: Nach dem Studium in Genf sind wir nach Zürich gezogen. Uns war klar, dass wir auch weiterhin in der Stadt leben wollen. Wir sind zwar beide nicht in einer «richtigen» Stadt aufgewachsen, lieben aber das Stadtleben und möchten nicht woanders wohnen. Daran haben auch zwei Kinder nichts geändert.

Lola: Ich bin vor Jahren aus Liebe, Hals über Kopf nach Zürich gezogen. Da ich schwanger war, benötigten wir dringend eine grössere Wohnung. In meiner Geburtsstadt Hamburg habe ich direkt an der Alster gewohnt, um die ich mehrmals die Woche laufen gegangen bin. Deshalb war für mich oberste Priorität, zwar in der Stadt zu wohnen, aber trotzdem in Fussnähe eine schöne Laufstrecke zu haben. Somit war der Kreis 5 in Zürich für mich Liebe auf den ersten Blick. Ich weiss nochm wie meine damaligen Arbeitskollegen total geschockt waren, dass wir mit Kind dort hinziehen wollten, denn zu der Zeit hatte das Industriequartier ja noch einen recht schlechten Ruf.

Brause: In unserem Fall hat sich die Frage vom Wohnort gar nicht nach dem Kind gerichtet, sondern nach der Arbeit. Wir wohnen im Zürcher Unterland - für mich als Stadtmensch - war das anfangs viel zu viel Natur und zu weit weg von allem und jedem. Aber obwohl sich der Arbeitsort für uns beide geändert hatte und wir in Zürich angefangen haben zu arbeiten, sind wir geblieben und mit dem ersten Kind in ein Haus mit Garten gezogen - in einem Quartier mit anderen kleinen Kindern, mit denen sie aufgewachsen sind.

Die Angelones: Vor der Geburt unseres ersten Kindes wohnten wir im lebhaften Kreis 5 in Zürich, direkt am Escher-Wyss-Platz in einer modernen Loftwohnung. Da wir beide in eigenen Häusern mit Garten und viel Platz aufgewachsen sind, erfüllten wir uns den eigenen Traum eines Hauses. Allerdings nicht wie unsere Eltern auf dem Land, sondern in der Stadt. Wir kommen beide „vom Land“ und lieben die Natur, doch wir sind gleichzeitig auch bekennende Stadtmenschen. Da wir direkt am Fusse des Üetlibergs wohnen haben wir das grosse Glück, die Natur vor der Haustüre zu haben und dabei aber trotzdem in der Stadt Zürich zu wohnen.

 

Wofür habt ihr euch entschieden? Wohnung, Genossenschaftssiedlung, Einfamilienhaus? Wie familienfreundlich ist eure Umgebung?

Miss Broccoli: Wir wohnen in einem Haus. Diese Entscheidung war mit Kinder noch einfacher: wir können selbst über alles entscheiden, wann wir waschen, staubsaugen und die Kinder können Lärm machen, ohne dass es die Nachbarn stört. Die Schule, Kindergarten und Kita sind fünf Minuten entfernt. Die Kinder müssen über keine grosse Strasse. Kinder hat es auch in der Umgebung, aber das heisst nicht, dass es dann die Freunde meiner Kinder werden – viel wichtiger finde ich die Nähe der Schule und der Spielplätze

Mama mal 3: Nachdem wir in einer Wohnung in einem Block gewohnt haben, wohnen wir jetzt in einem Einfamilienhaus. Es gefällt uns sehr, unser eigenes Heim zu haben, mit und in dem wir tun und lassen können, was wir wollen. Mit viel Platz und einem Garten und auch genügend Privatsphäre. Am Block vermisse ich lediglich die vielen Nachbarn mit Kindern. Sehr familienfreundlich. Kita, Kindergarten und Schule sind nah, in der (weiteren) Nachbarschaft gibt es auch genug Kinder bzw. können unsere Kinder prima mit dem Trotti ihre Schulfreunde besuchen. Spielplätze gibt es leider nur wenige, aber das ist nicht weiter schlimm für uns.

mama rocks: Wir leben «mitten drin» in der Stadt, im urbanen Dschungel. Wir hatten das grosse Glück, eine Wohnung zu finden, die einerseits gross genug ist für zwei Kinder, andererseits auch erschwinglich ist. Das ist, dort wo wir wohnen, nicht selbstverständlich. In unserer Siedlung leben viele Kinder, und wir haben tolle Nachbarn. Wir werden wir immer wieder gefragt, wie das denn funktionieren würde, mit Kindern in der Stadt. Das funktioniert bestens. Unsere Kinder treffen sich im Innenhof oder beim nächsten Gemeinschaftszentrum der Stadt zum Spielen, und die Natur (oder zumindest der nächste Park) ist meist auch nur ein paar Minuten zu Fuss entfernt. Wir lieben das riesige Angebot, dass uns die Stadt bietet. Kinderkrippen, Museen, Einkaufsmöglichkeiten, Spielplätze, Sportvereine, Restaurants, aber auch medizinische Versorgung. Alles maximal 30 Minuten mit dem Bus oder Tram entfernt. Da wird auch der Zoobesuch nicht jedes Mal ein Tagesausflug, sondern kann spontan erfolgen.

Lola: Wir lieben unser Quartier und können uns nichts Besseres für uns und unserem Sohn vorstellen. Die Josefwiese ist direkt vor unserm Haus und sobald die Sonne herauskommt, grillieren wir dort mit unseren Freunden jeden Freitag schon seit Jahren. Tja, und die Limmat, natürlich ist sie gerade im Sommer total überlaufen, aber einen Fluss vor der Tür zu haben, in den man schwimmen kann, ist nicht nur für mich, sondern auch immer wieder für Freunde aus Hamburg etwas ganz Besonderes, denn keines der Hamburger Gewässer ist so sauber!

Brause: Wenn ihr mich oder meine Kinder heute fragen solltet: unsere Kinder würden auf gar keinen Fall in die Stadt ziehen. Niemals! Sie lieben die Nähe zur Natur, den Platz, wenig Verkehr, sie lieben es, im ganzen Dorf jede Ecke zu kennen, sie lieben es in jedem Quartier Freunde zu haben. Sie haben früh gelernt, sich im Ort alleine zu bewegen und auch ihre Hobbys selbständig zu besuchen. Für mich als berufstätige Mama ist das natürlich Goldwert und mittlerweile schätze ich die Ruhe nach einem strengen Tag sehr.

Die Angelones: Wir sind happy, unsere eigenen vier Wände mit Garten zu haben und tun und lassen, was wir wollen. Wir haben uns zwar auch schon überlegt, ob die Kinder vielleicht lieber in einer Genossenschaftssiedlung gewohnt hätten, weil es da natürlich schon mehr Kinder hat als in unserem Quartier. Doch sie sind zufrieden und pflegen ihre Freundschaften auch so problemlos.

 

Möchtet ihr etwas ändern? Habt ihr Umzugsabsichten? Habt ihr eine Traumvorstellung des Wohnen mit der Familie?

Miss Broccoli: Mein Partner möchte gerne noch mehr aufs Land. Ich bin wie gesagt hin und her gerissen.

Mama mal 3: Nein, es passt wunderbar so wie es ist. Das einzige Tüpfelchen auf dem i ist, dass wir dafür in die Schweiz auswandern mussten. Wäre unser Haus in Liechtenstein, wäre das natürlich noch perfekter. Aber abgesehen davon, dass das Schulsystem ein wenig anders und die Steuern und Krankenkassen immens höher sind, spüren wir keinen grossen Unterschied. Wir sind ja in fünf Minuten über der Grenze und konnten uns dafür hier ein Haus leisten, was in unserer Heimat nicht möglich gewesen wäre. Das einzige was mir fehlt, ist ein Pool, aber man kann nicht alles haben… 😉

mama rocks: Ein grosser Garten wäre sicher schön, aber leider wird das wohl ein Traum bleiben. Doch unter dem Strich stimmt es so für uns und unsere Kinder.

Lola: Jetzt wo bei mir und meinem Lebenspartner die grauen Haare kommen, merken wir immer mehr, dass unser Quartier uns manchmal zu laut und hektisch ist, so dass wir immer häufiger am Wochenende fliehen, um in der einsamen Natur mal Luft zu holen. So wächst immer mehr der Traum, vielleicht im Alter irgendwo in den Bergen ein Domizil zu finden, welchen wir dann als Alterswohnsitz nutzen möchten, aber das hat ja noch ein bisschen Zeit 😉

Brause: Uns ist nicht wichtig, wo Kinder wohnen und aufwachsen, sondern dass es für die Familie als Einheit funktioniert und mit den Mitteln, die zur Verfügung stehen ein Zuhause gebaut wird, in dem sich alle wohl fühlen.

Die Angelones: Für den Moment stimmt das so für uns. Sobald die Jungs ausgezogen sind, können wir uns aber durchaus vorstellen, zu zweit in eine Wohnung mitten in der Stadt zu ziehen. Oder aber ganz weit weg aufs Land oder gar in die Berge 🙂

 

Welche Kriterien sind/waren für euch wichtig bei der Wahl des Wohnorts und der Wohnform für eure Familien? Wie zufrieden seid ihr mit eurer Wohnsituation? Was möchtet ihr ändern?

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