Trocken werden ohne Zwang –
so klappt’s

Die wärmere Jahreszeit ist eine ideale Gelegenheit, um das Töpfchen einzuführen wenn Du ein Kleinkind zuhause hast. So praktisch die Windeln sind, irgendwann ist es Zeit, sich davon zu verabschieden.

Wenn man nicht zu lange damit wartet, das Töpfchen spielerisch einzuführen, können sich schon bald erste Erfolge zeigen. Denn sobald ein Kind sicher laufen kann, wird auch die Kontrolle der Schliessmuskeln möglich und es hat die ideale Grösse, um ein Töpfchen oder via Tritt-Leiter und mit einem Sitzverkleinerer die Toilette zu nutzen.

Ja, es gibt Kinder, die äussern irgendwann im Laufe der Jahre von selber den Wunsch, auf’s Klo zu gehen und möchten keine Windeln mehr tragen. Aber das ist längst nicht bei jedem Kind der Fall und kann mitunter länger dauern als nötig. Spätestens wenn der Kindergarteneintritt ansteht, sind Eltern also mit dem Thema „trocken werden“ beschäftigt.

Ich empfehle deshalb, dieses Thema frühzeitig anzugehen, damit es nicht später mit Druck nötig wird, die Windeln „noch schnell loszuwerden“. Die Erfahrung zeigt, dass sich ältere Kinder die Windel nur ungern wegnehmen lassen. Sie halten oft sogar ihr Geschäft zurück bis man ihnen eine Windel anzieht.

Während die nächtliche Blasenkontrolle eine Sache der Hirnreifung ist und deswegen noch länger nicht vorhanden sein kann, kann das Kind tagsüber schnell ein Gespür für seine Ausscheidungen entwickeln und lernen, sie dort zu erledigen, wo wir es für das Kind vorsehen. Nachts kann also die Windel noch anbehalten werden solange sie morgens noch voll ist.

trocken_werden_klein

Tagsüber empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  • Töpfchen im Wohnraum und im Badezimmer und allenfalls im Auto platzieren. Ein Töpfchen sollte anfangs immer in der Nähe des Kindes stehen. Daneben kann man eine Box mit Feuchttüchern platzieren.
  • Wenn möglich mehrere Tage vermehrt zuhause bleiben und die Windel weglassen und auch nicht durch Kleidung ersetzen. Währenddessen das Handy möglichst weg legen und ein vermehrtes Augenmerk auf das Kind haben. Das Kind erlangt so ein Gefühl für seine Ausscheidungen.
  • Teppiche und Sitzmöbel können für diese Zeit mit Molton u/o Frottee-Tüchern geschützt werden.
  • Sobald das Kind mal muss, setzt man es auf’s Töpfchen, auch wenn man nicht mehr alles „erwischt“. Ist man zu spät, benennt man sachlich, was geschehen ist („Du hast gerade Pipi gemacht“) und wischt die Pfütze gegebenenfalls auf. Man erklärt dem Kind, dass es nächstes Mal bitte auf’s Töpfchen soll.
  • Damit das Kind sieht, was auf dem Töpfchen geschieht, setzt man es am besten nach dem Aufwachen (sofern die Windel noch trocken ist), nach Hause kommen, vor dem Baden oder nach dem Essen darauf. Das sind Situationen, in denen Kinder oft müssen. Eine Kiste mit Büchern oder Lieblings-Spielsachen neben dem Töpfchen sorgen dafür, dass das Kind motiviert ist, auch eine Weile sitzen zu bleiben. Man kann sich dazu setzen und z.B. mit dem Kind gemeinsam ein Buch anschauen. Sticker im Töpfchen, die ihre Farbe wechseln oder ein Bild zeigen, wenn sie nass werden, können ein Ansporn sein für das Kind.
  • Möchte das Kind partout nicht sitzen bleiben, soll es nicht gezwungen werden.

Nach ein paar Tagen versteht das Kind, was mit seinem Körper geschieht und dass es in solchen Momenten auf’s Töpfchen soll. Wichtig ist, sich und dem Kind dafür wirklich genügend Zeit zu geben, also 1-2 Wochen tagsüber möglichst ohne Windel zu bleiben. Das Töpfchen sollte immer frei zugänglich sein, denn oft fehlt kleinen Kindern noch das Sprachvermögen, um sich mitzuteilen. Gibt man jeweils ein Handzeichen, z.B. sich auf den Schritt klopfen in Kombination mit „musst Du Pipi?“ kann das Kind dies als Zeichen übernehmen um sich später jeweils mitzuteilen.

Klappt es unten ohne bereits gut, kommt die Herausforderung, es mit Kleidung aber ohne Windel zu versuchen. Manche Eltern greifen in dieser Phase auf leichte Trainerhöschen zurück, die ein Pipi auffangen und so die Rest-Kleidung nicht nass wird. Andere Eltern halten einfach mehrere Hosen und einen Waschlappen bereit für diese Phase. Die Kleidung fühlt sich für viele Kinder anfangs an wie früher die Windel und sie „vergessen“ wieder, dass sie auf’s Töpfchen sollten.

Ein neuer Lernprozess. In dieser Phase wird die Hose nach jeder Panne gewechselt und wieder nur sachlich festgestellt, dass das Kind gerade Pipi gemacht hat und nächstes mal auf’s Töpfchen soll. Wichtig hier: am besten nur lockere Hosen oder Leggings mit Gummizug anziehen, die das Kind auch selber ausziehen (lernen) kann. Da ein Kleinkind sowieso gerne vieles selber machen möchte, ist es ideal, es beim Ausziehen der nassen Hose helfen zu lassen, ihm zu zeigen, wo es die nasse Hose hinlegen kann (z.B. Waschkorb) und es eine frische Hose anziehen lassen. Auf diese Weise lernt es auch, dass sein Spiel durch eine Panne länger unterbrochen wird als wenn es aufs Töpfchen geht.

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