Und plötzlich ist man ein anderer Mensch

Mit dem positiven Schwangerschaftstest in der Hand verändert sich auf einen Schlag alles. Nicht nur der Körper, sondern auch die Seele.

Wenn sich sanft eine Linie auf dem Schwangerschafts-Test abzeichnet, dann löst das sehr viel in einem aus. Tränen der Freude, Erlösung, vielleicht aber auch Angst vor all dem, was da kommen mag. Sorgen, ob es dem kleinen Krümel im Bauch auch gut geht. Und wie erzähle ich es dem Papa?

Manchen Frauen wird von Anfang an übel. Ihr Körper macht also einiges mit und trübt vielleicht ein wenig die grosse Freude. Die Brüste spannen, plötzlich riecht alles so intensiv, schnell wird einem schwindlig und es zieht im Bereich der Gebärmutter. Alles „Symptome“, die manche werdenden Mütter in den ersten Wochen erleben können.

Der Körper beginnt unaufhaltsam, sich zu verändern. Die Bänder werden locker, das Blutvolumen erhöht sich, die Brüste bereiten sich auf die Milchproduktion vor. Man ist jetzt nicht mehr allein. Der Körper fordert mehr Ruhe, so dass Schwangere oft schon um 21 Uhr erschöpft einschlafen. Er fordert Nahrung, man ist ständig hungrig. Bald zeichnet sich ein Bäuchlein ab, das man anfangs noch versteckt. Man kann nicht mehr alles tun, was man vorher getan hat: Alkohol, gefährliche Sportarten – tabu. Für lange Abende mit Freunden fehlt die Energie. Doch sollte man es nicht noch geniessen?

So schnell wird es nicht mehr der Fall sein. Was passiert mit den kinderlosen Freundschaften? Wollen die nachher überhaupt noch etwas mit uns zu tun haben? Zweifel, Sorgen. Abschied von Shopping-Touren und Städte-Trips, von Wellness-Urlauben und Co. Zumindest auf Zeit…

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Werden wir das schaffen? Ein Baby versorgen, am Leben erhalten? Plötzlich schleichen sich nachts viele Alpträume ein – ein ganz normaler „Nebeneffekt“ der Angst vor der grossen Verantwortung, die auf einen zukommt.

Der Bauch wird grösser und irgendwie auch alles andere. Wassereinlagerungen. Beim Treppen steigen keucht man plötzlich wie eine alte Dampf-Lok. Ein Blick in den Spiegel: bin ich noch schön? Findet mein Partner mich noch attraktiv? Werden die Risse in meinem Bauch für immer sichtbar bleiben?
Die Zahl auf der Waage wird befremdlich gross. Für viele Frauen, die vorher streng auf ihr Gewicht geachtet haben, ist dieser „Kontrollverlust“ schwierig. Andere freuen sich darüber, den Bauch nicht mehr einziehen zu müssen.
Last but not least kann auch die Geburt grosse Spuren in Seele und Körper hinterlassen: Die Narbe vom Kaiserschnitt, Geburtsverletzungen, die noch lange schmerzen, ein Trauma. Nicht jede Frau erlebt eine komplikations- und schmerzarme Geburt. Manche bleiben lange „gezeichnet“ von dieser einen Erfahrung. Der erste Moment vor dem Spiegel oder unter der Dusche nach der Geburt zeigt einen unterdessen leeren Bauch, der noch immer ziemlich rund ist, aber nicht mehr fest, sondern unangenehm schwabblig, das Sitzen tut weh.

Das erste Stillen fühlt sich auch unangenehm an. Bald schiesst die Milch an und die Brüste spannen. Nach der Geburt im Spital will ständig jemand die Naht überprüfen, begutachtet die Brust, hilft beim Anlegen des Kindes, entfernt einen Katheter oder Zugang.
Es ist als ob die Schamgrenze nicht mehr existieren würde. Netzhöschen und überdimensionale Wochenbett-Binden, wenig Schlaf, Nachwehen und Schmerzen hier und da. Was ist nur los mit meinem Körper? So kenne ich ihn nicht. Wer bin ich?

Da ist dieses hilflose Bündel in meinem Arm und bald geht es nach Hause und wir sind auf uns allein gestellt. Jetzt gibt es keinen Weg mehr zurück. Alle sprechen von diesem „Babymoon“, doch in Dir steigen Zweifel und Ängste hoch. Vielmehr ist es ein Babyblues. Sollte ich nicht eigentlich überglücklich sein?
Die vielen Gratulations-Nachrichten, Geschenke und Karten, die neugierigen Fragen und Anrufe. Dafür ist keine Zeit, das Baby weint. Das Baby möchte stillen, gefühlt andauernd. Es wird auch nachts ständig wach. Augenringe in Deinem Gesicht.

 

Aber lass‘ Dir eins sagen: viele Spuren verblassen wieder. Bald wird Dich Dein Baby anlächeln und Du wirst weinen vor Glück und vielleicht auch ein bisschen vor Erschöpfung. Dein Körper wird in den nächsten Monaten mit Deiner Unterstützung wieder ein wenig in seine alte Form zurück finden. Nie ganz, zwar, aber das ist OK. Du bist jetzt Mama. Auch Deine Seele ist verändert. Sie hat eine neue Dimension dazu gewonnen.

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